Der Schwarzstorch fühlt sich in unseren Wäldern wohl
Seinen Verwandten kennt jedes Kind. Adebar ist als Kulturfolger gar nicht scheu und fällt durch sein weißes Gefieder auf. Den Schwarzstorch haben die Wenigsten bisher gesehen.
Im Forstamt Bad Hersfeldbrüten seit Jahren mehrere Paare dieser heimlichen Vögel. Hier finden sie große, zusammenhängende, naturnahe Wälder mit zahlreichen Feuchtbiotopen, die sie als Lebensraum benötigen. Als Zugvögel verbringen sie den Winter im westlichen Afrika und kommen Ende Februar zur Jungenaufzucht zu uns zurück. Der Schwarzstorch ist sehr störungsempfindlich und bedarf vor allem während der Brutphase absoluter Ruhe. HessenForst vermeidet von März bis August in einem Umkreis von 300 Metern jegliche Beunruhigungen durch Betriebsarbeiten und jagdliche Aktivitäten. Der Schwarzstorch gehört zu den streng geschützten Arten. Er ist Patenart des Forstamtes Bad Hersfeld. Jedes hessische Forstamt hat gemäß Naturschutzleitlinie des Landesbetriebes HessenForst Art- oder Habitatpatenschaften übernommen. Für diese Patenarten oder -lebensräume führt das jeweilige Forstamt, über die üblichen Naturschutzmaßnahmen hinaus, Maßnahmen zum Erhalt und zur Biotopverbesserung durch.
Zum Schutz der Schwarzstorchgelege vor Fressfeinden, wurden inzwischen an allen bekannten Horstbäumen Kunststoffmanschetten angebracht. Diese verhindern, dass gute Kletterer wie Waschbären, Baum- und Steinmarder die Eier oder die Jungvögel erbeuten. Schwarzstörche haben jährlich eine Brut mit zwei bis vier Jungen.
Nahrung für die Schwarzstörche
Das Team vom Forstamt Bad Hersfeld schützt „seine“ Störche nicht nur mit Kunststoffmanschetten an den Stämmen der Horstbäume. Es pflegt auch den Lebensraum der großen Vögel indem es zum Beispiel Feuchtbiotope renaturiert und erhält, in denen die Störche Nahrung suchen. In den letzten Jahren entbuschten die Forstleute Stillgewässer und entfernten Schwemmsedimente um das Verlanden zu vermeiden. Die Gewässerpflege verhindert, dass die Biotope in trockenen Sommern schnell austrocknen und als Nahrungsgebiet für den Schwarzstorch ausfallen. Neben den Störchen profitieren auch viele andere Tier- und Pflanzenarten von den Pflegemaßnahmen. Unter ihnen sind weitere geschützte Arten wie Kammmolch, Ringelnatter und verschiedene Libellenarten zu finden.