Bei der Kulturpflege muss oft in unwegsamen Gelände gearbeitet werden. Damit die gepflanzten Bäume besser sichtbar sind, werden Markierungsstäbe angebracht.
Seit 2018 hat HessenForst bereits rund 15 Millionen neue Bäume gepflanzt, um die zahlreichen Kahlflächen nach Borkenkäferbefall, Waldbränden und Windwürfen wieder zu bewalden.
Während diese Anstrengung weiter andauert, kommt nun eine weitere Herausforderung hinzu: Die jungen Bäume müssen geschützt und gepflegt werden. Ohne aktives Zutun schaffen es viele der neu gepflanzten Bäume nicht über die ersten Jahre.
Jungbäumen Platz verschaffen
Wie oft in der Tier- und Pflanzenwelt, haben es die Jungen nicht leicht. Sie sind noch nicht so stark, um allen Einflüssen trotzen zu können. Frisch gepflanzte Bäume können sich noch nicht gegen die Konkurrenzvegetation durchsetzen. Auf den freien Flächen wachsen vor allem Gräser und Sträucher oder Brombeeren besonders gut, weil sie hier viel Licht bekommen. Ihr Wachstum übersteigt das junger Eichen, Buchen oder Douglasien um ein Vielfaches. Die Begleitvegetation muss daher in den ersten Jahren mindestens einmal pro Wachstumsperiode zurückgeschnitten werden. Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter schneiden die Jungbäume mit motorbetriebenen Sensen, sogenannten Freischneidern frei.
Behutsam und mit großer Sorgfalt
Dabei gehen sie behutsam und mit großer Sorgfalt vor. Schnell ist nämlich nicht nur der Begleitwuchs abgeschnitten, sondern das gepflanzte Bäumchen auch. Gerade weil die kleinen Bäume zwischen den überwuchernden Gräsern, Sträuchern und Büschen oft nur schwer zu erkennen sind. Ein regelmäßiger Abstand zwischen den Pflanzen macht das Auffinden leichter und vermindert versehentliches Abschneiden. In einem gut gepflegten Wald, sind die Reihen später nicht mehr sichtbar.
Waldpflege dauert viele Jahre
Bis aus den jungen Pflanzkulturen ein stabiler Mischwald entsteht, vergehen allerdings viele Jahre und Jahrzehnte. Die Pflanzflächen müssen freigeschnitten werden bis die jungen Bäumchen groß genug sind, dass sie die Fläche vollständig bedecken. Nach der Kulturpflege folgt die Läuterung, bei der nicht mehr die Begleitvegetation, sondern schlechtwüchsige Bäume entnommen werden. So entsteht mehr Platz für die vitalen Bäume. Später werden diese vitalen Exemplare bei Durchforstungsmaßnahmen noch gezielt gefördert.