Lebensraum Wald in Nordhessen

grüner Wald
Februar 11, 2023

Die Wiederbewaldung war 2021 ein Arbeitsschwerpunkt bei Hessenforst

Mit 2018 begannen drei aufeinanderfolgende Jahre, die durch extreme Trockenheit geprägt waren. Dadurch kam es vielerorts zu Waldschäden und der Borkenkäfer hatte leichtes Spiel. Die ehemals vitalen und das Landschaftsbild prägenden Wälder sind nun größtenteils Freiflächen, auf denen ein klimarobuster, zukunftsfähiger Mischwald entstehen soll. Mit rund 1700 Hektar neuer Kulturen wurde 2021 die Rekordfläche aus dem Vorjahr nochmal übertroffen.

Standortgerecht und klimaangepasst

Bei der Wiederbewaldung steht bei HessenForst die Auswahl von standortgerechten und klimaangepassten Baumarten an erster Stelle. Welche Baumarten das sind, hängt von den standörtlichen Gegebenheiten ab, also wie viel Wasser im Boden vorhanden ist und welche Nährstoffausstattung vorliegt. Insbesondere die Wasserverfügbarkeit in der Vegetationszeit ist für die zukünftige Vitalität der Wälder entscheidend. Über Klimawandelmodelle wird das erwartete Trockenstressrisiko in die Baumartenwahl einbezogen, um heute schon Mischbestände zu entwickeln, die mit dem zukünftigen Klima zurechtkommen.

Natürliche Verjüngung

Dabei wird hier die natürliche Verjüngung des Waldes bevorzugt, auch auf den Freiflächen. Vor allem Birke, Fichte, Kiefer und Lärche verjüngen sich hier oft reichlich. Wenn das aber nicht von selbst passiert oder die natürlich ankommenden Baumarten zukünftig nicht mehr für diesen Standort geeignet sind, wird durch Pflanzung nachgeholfen. Dafür bieten sich insbesondere Baumarten wie Eiche, Tanne und Douglasie an oder auch Edellaubbäume, wie Ahorn und Kirsche, die mit den zukünftigen Klimabedingungen voraussichtlich am besten zurechtkommen. Deshalb nehmen diese Baumarten den größten Anteil der Pflanzungen auf Freiflächen ein.

Die Eiche ist eine lichtbedürftige Baumart, die sich für Freiflächen sehr gut eignet. Auch an das zunehmend trockene und wärmere Klima ist sie gut angepasst. Aber nicht nur das: Sie ist auch eine Baumart in unseren heimischen Wäldern, die sehr vielen Tier- und Pilzarten ein Zuhause bietet.

Die Buche kommt dagegen weniger gut mit Trockenheit zurecht. Als typische Schattbaumart entwickelt sie sich am besten unter dem schützenden Schirm älterer Bäume und soll auch weiterhin vor allem bei der Naturverjüngung eine große Rolle spielen. Für die Pflanzung auf der Freifläche ist sie ungeeignet.

Mindestens drei verschiedene Arten

in Zukunft überleben werden. HessenForst lädt regelmäßig zu lehrreichen Waldspaziergängen und zur Teilnahme an Pflanzaktionen ein. 

Mit dem Pflanzen ist es übrigens nicht getan. Die jungen Bäume brauchen über Jahre und Jahrzehnte intensive Hege und Pflege. Auch diese Geduld ist lehrreich.

TO: PANTHERMEDIA/ ARNE TRAUDTMANN