FRÜHBLÜHER IM WALD Schon jetzt gibt es viel zu entdecken
Wie wäre es mit einer kostenlosen Wellness- oder Fitnesseinheit, einem Konzert oder einer kleinen Entdeckungsreise in die Natur?
Die Tage sind schon merklich länger geworden. Wenn die Sonne scheint, spürt man deutlich ihre Kraft. Viele zieht es nach draußen in den Wald, wo sie ein vielfältiges Freizeitangebot erwartet. Fitnessbegeisterte finden viele Möglichkeiten aktiv zu sein, zum Beispiel beim Walken, Joggen, Biken auf Waldwegen und ausgewiesenen Trails. Wellnessliebhaber sollten allein kommen und sich Zeit nehmen um die erwachende Natur zu genießen. Einfach sehen, hören, riechen – und die Seele baumeln lassen. Musikbegeisterte und Hobbyornithologen erwartet ein stimmgewaltiges Vogelkonzert, mit der eindeutigen Botschaft, dass der Winter vorüber ist. Entdecker, die mit offenen Augen durch den Wald spazieren, können viele Kostbarkeiten finden. Denn auf dem Waldboden tut sich was. In Laubwäldern recken unzählige Frühblüher ihre Triebe aus der Erde. Buschwindröschen, Scharbockskraut, Goldstern und Veilchen, aber auch Arten wie Märzenbecher, Leberblümchen und Schlüsselblumen sorgen mit ihren Blättern für frisches Grün und mit ihren Blüten für Farbe im Wald. Bereits im Mai, wenn die Bäume frisch belaubt sind, dringt nur noch ein Bruchteil des Tageslichtes zum Waldboden vor. Dann ist das farbenfrohe Naturschauspiel vorbei und die oberirdischen Triebe der meisten früh blühenden Arten vergehen.
Anschauen aber nicht mitnehmen
Da viele Frühblüher unter Naturschutz stehen, bitten die Forstleute von HessenForst darum, sie nicht zu pflücken oder gar auszugraben. Als typische Bewohner von Laub- und Mischwälder fühlen sie sich in Haus und Garten ohnehin selten so wohl, dass sie überleben. Auch in der Blumenvase hält die Freude in der Regel nicht lange. Außerdem enthalten einige Arten giftige Inhaltsstoffe, wie das Scharbockskraut oder das Gelbe Windröschen.
Ein weiterer Grund für einen achtsamen Umgang mit unseren Frühblühern ist ihr wichtiges Nahrungsangebot für Insekten. Zu den tierischen Frühstartern der Natur zählen unsere Hummelarten. Sie sind auf Pollen und Nektar der ersten Blüten angewiesen. Auch Ameisen brauchen die Blüten der Frühblüher als Energiequelle nach dem langen Winter. Diese Tatsache nutzt das Leberblümchen geschickt aus. Seine Samen enthalten Öl, das die Ameisen gerne verzehren. Die Ameisen bringen die Leberblümchensamen in ihre Nester. Dort fressen sie jedoch lediglich deren Ölkörper und die so verteilten Samen können keimen. Um allen Waldbesuchenden ein gutes Walderlebnis zu ermöglichen und zugleich die Arbeit von HessenForst zu unterstützen, bittet der Landesbetrieb darum auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben und eventuelle Wegesperrungen zu respektieren. In abgesperrten Bereichen droht unter Umständen Lebensgefahr. Eine Umleitung bedeutet oft keinen großen Umweg, bietet jedoch neue Perspektiven und Erlebnisse.
Frühblüher
Die Energie für ihre „Frühjahrsexplosion“ nehmen die kleinen Pflänzchen aus speziellen Speicherorganen. Das sind Zwiebeln, Knollen oder Rhizome, in denen sie Energie aus dem Vorjahr speicherten. So können sie bei ausreichender Lichteinstrahlung und Wärme am Boden unmittelbar ihre Blätter und Blüten der Sonne entgegenstrecken.